BECCA Shimmering Skin Perfector Opal

– Bester Highlighter oder übertrieben Umjubelt? –

 
Tschu, tschu! Vorsicht auf Gleis 2, der Hype-Train fährt ein!

Wie jeder gute Make-Up-Junkie habe natürlich auch ich mir einen Highlighter aus der großen Vielfalt des BECCA-Sortiments gekauft, nachdem sie hier zu Lande endlich erhältlich waren.
Quasi jeder Beauty-Guru, ob deutsch oder international, hält sie in mindestens jedem zweiten Video vor die Kamera oder schwärmt auf den entsprechenden Blog-Seiten in den höchsten Tönen. Egal welche Farbe, es funkelt hier und dort. Beschreibungen wie „das Strahlen einer griechischen Göttin“ oder „Sonnenuntergangsschimmern auf den eigenen Wangen“ lösen dieses Must-Buy-Gefühl aus, selbst wenn die Schublade schon vor Make-Up überquillt.
Zum Glück gabs von meiner präferierten Farbe „Opal“ ein Mini-Set (via Douglas für 19€). Darin enthalten der klassische Shimmering Skin Perfector Pressed (2,4g) und das flüssige Pendant (5g).

Jetzt, einige Wochen und mehrere Looks später, muss ich sagen, dass ich an der nächsten Haltestelle bitte aussteigen möchte. Ich bin schwer enttäuscht und so extrem froh, nur dieses kleine Set gekauft zu haben. Die 38€ für die jeweilige Originalgröße ist es mir defintiv nicht wert.

Und alle so: „Whuuuuuut!? Was ist nicht richtig mit ihr!!??“

Tja, das hab ich mich anfangs auch gefragt. Ich war schon nach dem ersten Trageversuch ernüchtert, doch meine Euphorie über den neuen Schatz hielt noch an und ich dachte so bei mir, dass die Grundlage vielleicht nicht stimmte. So gabs die eben angesprochene zweiwöchige Testphase, in der ich fast jeden Tag den Highlighter auf die eine oder andere Weise trug. Mit oder ohne Foundation (auch da probierte ich einige durch), verschiedene Primer und Puder. Mal mit dem Finger aufgetragen, meinem geliebten Setting-Brush von Real Techniqes oder einem Fan-Brush. Einmal trug ich zum Vergleich den Mary-Loumanizer (mein liebster Highlighter) auf der einen Gesichtshälfte und Opal auf der anderen. Mit dem Ergebnis war ich einfach nie zufrieden und der Vergleich bestätigte meinen Verdacht. BECCAs Opal und ich wollen einfach nicht warm miteinander werden.

Schaue ich aus einiger Entfernung in den Spiegel, finde ich die Farbe und den Schimmer wahnsinnig schön. Es ist nicht zu viel, reflektiert das Licht sehr schön und passt auch recht gut zu meiner Hautfarbe (allerdings nicht zu jedem Blush). Im Pfännchen sieht er dunkler aus als gedacht. Eine interessante Mischung aus Champanger, Gold und Rosé, aber trotzdem nicht zu warm. Dann allerdings ziehe ich den Spiegel zu mir heran und muss mir eingestehen, dass, außer mir, lieber niemand sonst so genau hinsehen sollte. Einfach jede, und ich meine wirklich JEDE, Unebenheit und trockene Stelle zeichnet sich ab. Wird unschön betont und macht ein komisches Hautbild.
Ja, ich habe eine trockene Haut, gerade im Bereich der Wangen, bin aber der Meinung, dass meine Pflege dem sehr gut entgegenwirkt und hatte, außer mit ultra-matten Foundations, auch noch nie Schwierigkeiten etwas aufzutragen, nachdem ich meine Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt habe. Hier allerdings schon.

Der ausschlaggebende Moment, warum ich nun diesen Post verfasse, war allerdings mein Erlebnis mit dem Flüssighighlighter. Dem aufmerksamen Leser dürfte nicht entgangen sein, dass ich bis jetzt nur von dem Pressed Shimmering Skin Perfector sprach.
Nun ja, ich mag im Alltag ein natürlicheres Finish und benutze dafür oft Créme- und Flüssigprodukte. So diente natürlich Opal in flüssig für mein Highlight. Als ich schlussendlich mit der Mascara fertig war, sah ich merkwürdige rote Flecken auf meiner Wange und die Haut prickelte. Da es sich nur auf die mit Highlighter behandelten Stellen beschränkte und ich alle anderen Produkte schon mehrfach benutzt hatte, blieb nur eines: Eine allergische Reaktion auf den BECCA-Highlighter.
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie frustrierend es ist, wenn man mit seinem Make-Up bis dahin super zufrieden ist und plötzlich die Hälfte wieder abnehmen muss und von neuem starten darf.
Ich hätte am liebsten beide Highlighter genommen und sofort weggeschmissen, aber das wäre Schade um das Geld. Deswegen werde ich sie wohl verschenken.

Natürlich ist das hier meine eigene sehr persönliche Sicht der Dinge, doch hatte ich in meinem Leben noch nie eine allergische Reaktion auf irgendein kosmetisches Produkt, noch hab ich anderweitige Allergien. Das hat mich also sehr überrascht und nach reichlicher Recherche konnte ich auch nichts entdecken, das in anderen Produkten nicht zu finden wäre. Allgemein konnte ich kaum eine negative Stimme zu einem der Highlighter finden. Da Hati vom Youtube-Kanal Hatice Schmidt regelrechte Lobeshymnen auf BECCA singt und auch sie mit trockener Haut und einem ähnlichen Hautbild zu kämpfen hat wie ich, vertraue ich ihr sonst blind, wenn sie Produkte empfiehlt, aber hier kann ich leider nicht verstehen, wo der Hype herkommt und gebe einen eindeutigen Daumen nach unten.

Zu BECCAs Verteidigung muss ich sagen, dass ich die anderen Farben nicht im Gesicht ausprobiert habe, möchte es in näherer Zukunft aber auch nicht nachholen. Für den Preis sind sie mir auch einfach nicht besonders genug. Dupes lassen sich wesentlich günstiger anderswo finden.

Am Ende bleibt mir nur zu sagen, dass ihr, wenn ihr die Möglichkeit habt, die Produkte live testen solltet und das auch nicht nur auf dem Handrücken oder dem Arm. Bei Douglas und Sephora kann man sich alles auch mal auftragen lassen und wenn es euch danach immer noch in den Fingerspitzen kribbelt, könnt ihr z.B. bei Cult Beauty die Minis für umgerechnet 17,50€ bestellen. Die Größe ist für einen Highlighter vollkommen ausreichend und ich persönlich finde die Verpackung auch ansprechender als die der Originalgrößen.

 

Edit:
Bei euch kann der Highlighter natürlich ganz anders aussehen. Jeder Mensch hat eine andere Haut und ein anderes Empfinden. Vielleicht habt ihr Glück und könnt den Greek-Goddess-Glow erhalten oder eben nicht. Entscheidet für euch selbst.

 

(Auf Tragebilder bzw. Swatches habe ich verzichtet, da sich bei jedem Versuch, den Highlighter zu tragen, eine unschöne Reaktion auf meiner Haut zeigte. Aus Rücksicht auf meinen Körper möchte ich daher keine weiteren juckenden Rötungen auf mich nehmen.)

 

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